Sonntag, 30. November 2008

Französische Résistance - Leise, bescheiden, einfühlsam - zum Tode von René Collet (*1926+2008)


























René Collet, Maurer, Widerstandskämpfer, Museumsgründer (*1926+2008)

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Ich lernte René Collet im Herbst 1992 in seinem Museum kennen; dort draußen im kleinen, romantisch angehauchten Nantua zwischen Lyon und Genf im Département Ain. Dort hatte er in aller Stille und ohne großzüngig inszeniertes Drumherum in emsiger Kleinarbeit sein überschaubares Museum aufgebaut - in früheren Gemäuern eines Stadtgefängnisses. - Das Museé de la Résistance - des französischen Widerstands.
GESCHICHTE ALS AUFTRAG
Da saß er nun an seinem winzigen Schreibtisch Stund' um Stund', blätterte in vergilbten Fotoalben der Zeitgeschichte, sichtete zerfledderte Dokumente - Zeugnisse französischer Frauen wie Männer;aber auch Ereignisse deutscher Soldaten während ihrer Besatzung Frankreichs in den Jahren 1942-1944. Er blätterte, er erinnerte beinahe so, als könne sich René von seiner in ihm ruhenden Wehmut jener Jahre nicht trennen oder verabschieden wollen. Trauerarbeit. Geschichte als Gegenwart, als Auftrag kommender Generationen ohnehin. Ich fand die Tür zu ihm, weil mich die Rolle der französischen Frauen im Widerstand interessierte. René wusste Bescheid, leise, behutsam nicht anmaßend schilderte er den Aberwitz jener Schreckens-Jahre. Bescheiden waren seine Worte, nachempfindend seine Geste wie Hinweise, dass auch die Deutschen nicht nur Besatzer waren, gleichsam Opfer von Fanatismus und Rassenwahn.
EIGENEN ATEM ZULASSEN
Aber, was will uns das heutzutage noch sagen; in einer Ära schnelllebiger Begriffe des modernen, hastig vermarkteten Lebens, wo doch Vergangenes entwurzelt aus der Mode gekommen zu sein scheint? In welch einem Kontrast stand da das Leben des René Gollet . Er ließ seinen Geprächspartner den eigenen Atem, konnte zuhören, zulassen, ergänzen, erwidern - unerlässliche Zeitgeschichte erlebbar nahe bringen. Toleranz und teilnehmende Beobachtung nennt man das wohl immer noch. Ich kam mir als weitgereister Journalist wie ein Schüler vor, der ich auch war, dem trotz aller hastigen weltumspannenden Reisen ein Stück Frankreich inmitten vitalen Provinzen verborgen geblieben war. Lernmomente bei René Collet im kleinen, verwinkelten Museé de la Résistance zu Nantua. Maurer hatte er gelernt. Und viele Schulklassen fanden zu ihm.
RENÉ COLLET IST FRANKREICH
Als ich mich von ihm verabschiedete, wurde mir klar, was bedeuten schon üppig daherkommende Aufmärsche zu Paris, was bedeutet schon großes für Fernsehkameras dargebotenes Politik-Theater ? Wer die Identität des Mannes René Collet nicht begreift - der versteht auch Frankreich nicht; seine Identität, seine Kerngedanken, seine Geschichte, seine Kultur. Wie heißt es noch so schön: Man kann nicht immer große Dinge tun, aber man kann in die kleinen Dinge etwas Großes legen. Das war René Collet und sein französische Lebensgefühl - für mich allemal.

Reimar Oltmanns


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Bourg-en-Bresse, 30. November 2008 (ergänzende Übersetzung)
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"René Collet starb nach einem alltäglichen Leben, das hätte eigentlich nicht banaler sein können. Möchte man meinen. Aber das Schicksal, sein Lebensweg wollte ein ganz anders.
KÜHE GEHÜTET
Frühzeitig musste René die Schule verlassen, bescheiden waren die Mittel seiner Eltern, galt es viele Mäuler zu stopfen - Kühe hatte René in Evron zu hüten. Die Massen-Verhaftung in der französischen Bevölkerung durch die Deutschen vom 14. Dezember 1943 sollte sein Leben prägen wie das zahlreicher Familien im Städtchen Nantua. Damals war René 17 Jahre alt; auch er sollte festgenommen werden, obwohl die Deutschen nur die Männer 18 und 40 verhaften sollten.
WIDERSTANDSKÄMPFER IM MAQUIS
Der Zug zur Deportation war schon abgefahren, als René mutig und couragiert aus dem Zug ins Gelände sprang. Seine Flucht führte René zu den Widerstandskämpfer im Maquis. Ihre Ideale von einem befreiten, demokratischen Frankreich der Menschenrechte - das war auch alsbald seine Ideale. In den Höhen in Haut-Bugey und Haut-Jura führte René Collet bis im September des Jahres 1944 den Kampf der französischen Résistance. Als Freiwilliger trat er der 27. Alpenverfeinigung an der Alpenfront bei. Einmal war er in Paris - das war der Tag, an dem René Collet am 18. Juni 1945 auf dem Camps Elysées an General Charles de Gaulle vorbeimarschieren durfte. Das war es dann auch, bezeichnete er sich doch selbst als ein "Widerstandskämpfer der Basis". Eine Zurückgenommenheit, die ihn sein Lebenlang begleiten sollte.
MAURER VON HAUSE AUS
Das Maurerhandwerk hatte er gelernt - und sich letztendlich in Nantua mit einem von ihm gegründeten Verein sein eigenes Museum des Widerstands und der Deportation gebaut, gezimmert, eingerichtet. Im Jahre 1986 wurde das Musuem in den Räumen eines früheren Gefängnis eröffnet. Exakt 22 Jahre, zwei Jahrzehnte führte René Collet vornehmlich junge Menschen, Schüler und Schülerinnnen aus Frankreich und Deutschland in seinem Museum zusammen, zeigte aus eigenem Antrieb Filme, Dokumente, Materialen, Bilder aus einer scheinbar verschollenen Ära, "damit sich solch ein Wahnsinn nicht wiederholen" kann. Verständlich, dass René in seinen sehr späten Jahren mit der Medaille der von der Deportation Geflohenen - und dem Kreuz des freiwilligen Kämpfers in der Résistance und im Krieg 1939-1945 ausgezeichnet wurde.

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NANTUA: RENÉ COLLET S'EST ÉTEINT LE 28 NOVEMBRE 2008
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René Collet s'est éteint après une vie qui aurait pu être banale. Mais le destin en décida bien autrement.

René quitta l'école pour garder les vaches à Evron,pour ôter une bouche à nourrir à la table de ses parents modestes. La rafle du 14 décembre 1943 allait ensuite marquer cette vie comme elle le fit pour bon nombre de familles de Nantua. René avait 17 ans et fut arrêté alors que les Allemands avaient pour consigne de n'arrêter que des hommes de 18 à 40 ans. La révolte et le courage de l'adolescent le firent sauter du train l'emmenant en déportation. Cette fuite l'amena à rejoindre les rangs des maquisards dont il épousa les idéaux. Il arpenmta ainsi les hauteurs du Haut-Bugey et du haut-Jura. René Collet mena le combat de la Résistance jusuq'en septembre 1944. Il s'engagea volontaire dans la 27eme divisions alpine (99ème RIA)sur le front des Alpes et défila à Prais sur les Champs Elysées devant le Général De Gaulle. Il sera démobilisé en juillet 1945.Plein d'humilité,il se décrivait comme "un maquisard de base ". Cette modestie ne devait jamais le quitter.

Sa vie active fut consacrée au bâtiment avant que sa santé n'interrompe sa vie professionnelle. A cette époque,il cofonda une association dont le but était la création d'un musée de la Résistance et de la Déportation à Nantua. Dès lors, René Collet se consacra beaucoup à ce projet.Son opiniâtreté, mêlée à celle de ses amis cofondateurs, aboutit à l'inauguration du musée dans les locaux de l'ancienne prison en 1986. René Collet était chevalier dans l'ordre National du Mérite.Il a reçu la médaille des évadés ,la croix du combattant volontaire de la Résistance et la croix du combattant volontaire 39-45.

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