Er passte sich an. Er verhielt sich servil nach oben. Und er redete schnodderig über die Kleinen hinweg. Er stand früh auf und trat forsch auf. Er war pausenlos aktiv, ohne sich um Inhalte zu kümmern. Er stand für viele deutsche Karrieristen im Politikgeschäft. Rasant verlief sein Aufstieg nach oben; Bun-destagsabgeordneter, Staatsminister im Auswärtigen Amt, Bildungs- und Wirtschafts-minister, Vizekanzler der Republik etc. etc. Eine politische Bilderbuch-Karriere, die im Jahre 2003 mit einem Fallschirmtodessprung jäh endete. Hintergründe waren undurch-sichtige Finanzgeschäfte, Verdacht auf Steuerhinterziehungen, Hausdurchsuch-ungen, Parteiausschluss aus der FDP. Der Name Möllemann geriet zu jener Zeit zu einem Synonym verbogener Charaktere in der Politik, die die Grenzen zwischen Legalität und Kriminalität überschritten hatten. - Der menschliche Sumpf und Tragödien deutscher Machteliten. Am 5. Juni 2003 stürzte sich Jürgen W. Möllemann mit einem Fallschirm in den Tod. Kurz zuvor hatte des Parlament seine Immunität aufgehoben. Seinen Erben hinterließ Möllemann drei Millionen Euro Schulden. Er wurde auf dem Zentralfriedhof im westfälischen Münster bestattet.
DER SPIEGEL, Hamburg
vom 4. August 1984
Nr. 39/ 1984
von Reimar Oltmanns
An diesem Morgen greift Jürgen W. Möllemann etwas fahrig zum Radiowecker, der ihn exakt zehn Minuten vor den 6-Uhr-Nachrichten in die Wirklichkeit der Agentur-Meldungen aus aller Welt, der Bonn-Mel-dungen, der Möllemann-Meldungen zurückholt. Seine Hand gleitet über das Bettregal, auf dem die geladene Politiker-Pistole liegt, zum Radioknopf. Er dreht lauf auf.
An diesem Tag vermelden die 6-Uhr-Nachrichten nichts Spektakuläres. Aber das ist es gerade, was Möllemann antreibt. Er wittert seine "Marktlücke", boxt sich konse-quent in die Frühmagazine, "wo die doch zu Tagesbe-ginn eine unheimliche Faktennot haben und deshalb gerade die Geschichten aus Amerika bringen - wegen der Zeitverschiebung, versteht sich".
Im Bademantel hastet er zum Telefon, wählt die Bonner Nummer 23 20 98. Für die Redakteure der Nachrich-tenagentur ddp zählen die morgendlichen Möllemann-Anrufe schon zur Routine. Der Deutsche Depeschen Dienst gehört zu den kleineren Agenturen in der Bundes-hauptstadt. Für Möllemann ist "dieser Laden besonders fleißig, weil er natürlich schwächer ist".
... ... WIEDER WAS AUF DER PFANNE
"Hier Möllemann, guten Morgen Herr Schmidt, ich habe wieder was auf der Pfanne, was ihr gleich raus-jagen könnt. Sieht ja sonst ziemlich mau aus." Da bitte dann der Herr Schmidt um etwas Geduld, er schreibe gleich alles mit. Eine halbe Stunde später läuft alles über den Ticker.
Das macht dem Politiker Möllemann Spaß, "denn man merkt, es geht. Da liegen doch die Politiker noch faul im Bett, dann muss ich schnell für die FDP eine Stellung-nahme abgegeben, aber nicht 08/15. Meine Kollegen machen um sieben Uhr das Radio an, und schon hören sie wieder den Möllemann. Und die Partei sagt, Mensch, da hast du ja schon wieder. Da sag' ich, Mensch, was hab' ich denn gesagt? Da merke ich, die Leute hören Nachrichten".
In der Fraktion ist er auch schon kritisiert worden, weil er morgens um sieben zum dritten Mal in drei Tagen über den Sender lief. Da hat sich der Lambsdorff (Bundeswirtschaftsminister 1977-1984; FDP-Chef 1988-1993) zu Wort gemeldet und Möllemann verteidigt. Er finde es unmöglich, dass die Kollegen, die zu faul seien, einmal früh aufzustehen, den kritisierten, der fleißig arbeite, sich pressemäßig vernünftig verhalte. "Na gut", sagt Möllemann, "vielleicht habe ich manchmal auch zu dick gebuttert."
VERSUCHSBALLON GESTARTET
So hat Möllemann schon in manchen Interviews einen Versuchsballon gestartet. Da erklärte er, noch in der sozialliberalen Regierungszeit, er sei dafür, Hans-Dietrich Genscher (Bundesaußenminister 1974-1992) zum Bundeskanzler zu machen. Denn die CDU hätte doch ihren Helmut. Nur Helmut zu heißen, reiche für den Kohl (1982-1998) im Kanzleramt auf Dauer sicher-lich nicht aus.
"Diese Meldung lief bombig, überall. Da hat Genscher mich hinterher angerufen und meinte, ich sollte doch nicht zu dick buttern, das würde uns nur in arge Schwu-litäten bringen. Ich erwiderte, aber Herr Genscher, hören Sie mal, das war doch nur ein Vorschlag, ein diskussionswürdiges Denkmodell. Was die Journalisten daraus machen, dafür kann ich doch nicht. Nun ja, schließlich habe ich die Sache nicht weiter verfolgt."
Wirbel zu entfachen, mit "Highlights" in aller Munde zu sein, das verschafft ihm lang ersehnte Anerkennung, das ist ihm allemal wichtiger als Kärrnerarbeit; ganz im Sinne des stoischen Philosophen Epiktet, den er für sich reklamiert: "Nicht die Tatsachen, sondern Meinungen über Tatsachen bestimmen das Zusammenleben."
Und Meinungen hat er viele. Mal eben das Ende der sozialliberalen Ära in den Stenoblock diktieren, den damaligen israelischen Ministerpräsidenten Menachem Begin (*1913+1992) einen "Kriegsverbrecher" nennen, den Einmarsch sowjetischer Truppen in Polen "binnen zweier Wochen" prophezeien, von der Gefahr "eines neuen Weltkrieges" reden.
UM DEN HALBEN GLOBUS
Innerhalb von vierzehn Tagen jettet er um den halben Globus. Mal eben nach New York zum UNO-General-sekretär, einen Abstecher nach Washington zum US-Ver-teidungsminister Caspar Weinberger (*1917+2006). Vom Pentagon direkt zu Fidel Castro (Regierungschef 1959-2006) nach Havanna, dann weiter nach Amman zu König Hussein (*1935+1999).
Auf dem Rückflug nach Bonn-Wahn baut er auch noch eine Unterredung mit dem libyschen Staatschef Muam-mar el-Gaddafi in Tripolis ein, der prompt Möllemanns Einladung zum Besuch der Bundesrepublik akzeptiert.
"Ein stärkeres Engagement bringt mehr Erfahrungen, mehr Bekanntschaften, mehr Wirkungsmöglichkeiten", erklärt er, "und ein bisschen muss man gewiss auf dem Klavier spielen können. Das ist ein ganz merkwürdiger Mechanismus. In dem Moment, wo ich mit PLO-Chef Jassir Arafat (*1929+2004) geredet hatte, habe ich gesagt, jetzt will ich mit Gaddafi sprechen. Da hat er gesagt, da soll der Möllemann mal kommen."
EIN ABENTEUER
Oder Castro, oder die amerikanische Regierung, das ergibt sich nacheinander. "Im Grunde genommen ist das wirklich ein Abenteuer. Die ganze protokollarische Be-handlung, dass da also der Staatschef von Südkorea sowie Sambia draußen warten mussten, bis ich meine Gespräche beendet hatte. Die arabischen Gastgeber entschuldigten die Termin-Verzögerung höflich mit der Bemerkung, 'voilà, das ist Monsieur Möllemann aus der République fédérale d'Allemagne'. Das macht einem Spaß, das motiviert ungeheuer."
An diesem Morgen gibt er dem "Frieden" eine Nach-richtenchance - eine Meldung, mit der er den Grünen den Wind aus den Segeln nehmen will. Einfach deshalb, weil er mit der Standardformel von "Effizienz und knall-harten Fakten", den Dreisprengkopfmittelstrecken-raketen, Anti-Raketen-Raketen, Trident 2, SS 20, Pershing 2, ICBM-Rakten, Luft-Luft-Raketen, operativ-taktischen Raketen in den öffentlichen Diskussionen nicht mehr ankommt. "Möllemanns Vorschlag für Zone ohne Kern-waffen", lautet nunmehr seine Schlagzeile.
Dabei handelt es sich um eine uralte FDP-Idee, die bereits Mitte der sechziger Jahre zur Parteiprogram-matik gehörte. Aber Möllemann weiß, wie man Nach-richten verhökert, wie man verstaubte, in der Sache längst überholte FDP-Propaganda als "brandneu" ser-viert, "wo doch die Politik ohnehin von Wiederholungen lebt."
"CAROLA - DER TAG BEGINNT"
Um acht Uhr sitzt er mit seiner Frau Carola Möllemann-Appelhoff, einer Lehrerin und FDP-Rathaus-Politikerin in Münster, am Frühstückstisch, als seine "Auffassung über eine atomwaffenfreie Zone im Geltungsbereich der KSZE-Schlussakte von Helsinki" aus dem Radio dröhnt. In solchen Glücksminuten kann er sich gar nicht beruhi-gen, er klopft sich triumphierend auf den durchtrainier-ten Schenkel. "Carola", sagt er da, " der Tag beginnt. Bin wirklich gespannt, was der Dicke dazu meint."
Die Ansichten des "Dicken", wie Möllemann seinen Parteivorsitzenden Hans-Dietrich Genscher nennt, durchdringen sein Seelenleben. Dieser Genscher be-stimmt Höhen und Tiefen, bewirkt Euphorie oder Motivationsabfall. Ihm hat er sich unmerklich ver-schrieben, dem Ziehvater verdankt er so ziemlich alles, was aus ihm in Bonn geworden ist.
WO EIN GRAF DEN "ONKEL" SPIELTE ... ...
Ohne Genscher wäre Möllemann ein Hinterbänkler geblieben. Genscher brachte ihn über den Proporz-anspruch ins Fernsehen, schickte ihn auf Erkundungs-fahrt um den Globus, ohne Genscher hätte Möllemann nie und nimmer in die Vermittlung von Arabien-Geschäften einsteigen können.
Mit Genscher im Hintergrund schafft er das Entree, avancierte zum jüngsten Staatsminister der Regierung Kohl, zum Landesvorsitzenden und Spitzenkandidaten der nordrhein-westfälischen FDP. Und über Genscher knüpfte Möllemann seine Bande zu Lambsdorff, die immer dichter, immer menschlicher gediehen, bis er im Grafen "so etwas wie einen Onkel" ausmachte; zu dritt betrieben sie die Bonner Wende.
UND GENSCHER ZUM ZIEH-PAPA WURDE ... ...
Einfach außergewöhnlich, fast übermenschlich um-werfend, muss dieser Genscher auf ihn wirken, eine von Außenstehenden bislang nicht erkannte faszinierende Persönlichkeit, die ihn selbst in den späten Abendstun-den in "Kuhlmanns Eck" , der Stammkneipe in Münster, als charismatisches, väterliches Über-Ich beschäftigt: Möllemanns profane wie distanzlose Elogen auf den Meister geraten zu langatmigen Selbstgesprächen.
Nach misslungenen Veranstaltungen hat er sich in seiner ziemlich einseitigen Bindung oft gefragt: "Was würde wohl Genscher dazu sagen?" Und überhaupt hat doch auch Genscher angedeutet, "dass Vorsicht geboten sei vor den fanatischen, verbiesterten, verkrampften Gesichtern aus der Friedensecke".
"Schon wenn die von ihren Ängsten lamentieren", fährt Möllemann fort, "kommt es in mir übel hoch. Als hätten wir etwa keine Ängste. Die hatte ich gewaltig im Flug-zeug beim ersten Fallschirmsprung. Auch noch als ich im Wahlkampf für die Partei vom Himmel geplumpst bin. Immer wieder habe ich den inneren Schweinehund überwunden."
ERDKUGEL TANZEN LASSEN
Mit der leise gemeinten Bemerkung, "erst am letzten Sonntag hat Genscher bei uns zu Hause wieder ange-rufen", erhöht Möllemann unter seinen Zuhörern gern die abgeschlaffte Aufmerksamkeit. Natürlich will einer unverzüglich wissen, was Hans-Dietrich Genscher denn so wollte: "Eigentlich gar nichts. Der klingelt immer mal durch, wenn er am Wochenende Langeweile hat und vom Telefon nicht lassen kann. Diesmal musste er die Namen der Personen raten, die sich gerade im Zimmer aufhielten. Das war selbstverständlich die ganze Familie einschließlich der Schwiegereltern. Dann hat doch die freche Maike zu ihm noch gesagt. 'Du bist im Fernsehen immer so ein Lachsack, manchmal und so.' So etwas hört der Genscher sehr gern, das bringt ihm halt Spaß."
Es ist ja auch nicht so, dass Genscher "nur bei uns anruft", verrät Möllemann, "Carola und ich fahren auch schon mal zu ihm nach Hause, da in Bonn-Pech.
"Außer Lambsdorff und Mischnick kommen da nur sehr wenigen von der Partei aufs Grundstück. Da sitzen wir munter mit ihm und seiner Barbara am Swimming-pool, knabbern Salzstangen, trinken Campari. Des öfteren sind Genscher und ich richtig magnetisiert, da lassen wir zwischen uns nur so die Erdkugel tanzen. - Das ist schon befriedigend, da weiß ich dann auch, wofür ich das alles so mache. Da merkst du dann urplötzlich, dass der mit dir turnt, dich auch nicht im Regen stehen lassen will, wenn es heikel wird. Das gibt mir natürlich die Möglichkeit, in der Fraktion ganz schön selbstbewusst aufzutreten."
"So, Freunde, sage ich dann, die Sache sieht völlig an-ders aus, da geht's lang. Fragt nicht lange, vergeudet die kostbare Zeit nicht, ich weiß es ganz genau, das habe ich alles mit den zuständigen Stellen überprüft. In Wirk-lichkeit weiß jeder von den Kollegen, dass ich Genschers Libero bin."
ESS-STÖRUNGEN IN DER EINBAHNSTRASSE
Nur wenn Genscher seinen Möllemann "zusammen-scheißt", ihn mit Nichtachtung straft, dann zweifelt Möllemann, ob er auf Dauer in der Politik bleiben soll, zieht sich sein Magen zusammen, Essstörungen plagen ihn.
"Herr Genscher", reagiert er dann, "hören Sie mal zu, das können Sie mit mir wirklich nicht machen. Dann guckt der mich sibyllinisch an und erklärt, wir müssen nüchtern rekapitulieren. Dann sage ich, Herr Genscher, Loyalität und Solidarität ist keine Einbahn-, sondern eine Zweibahnstraße."
"Er hat mich ja mehrfach im Regen stehen lassen. Zum Beispiel als ich für die Einführung der Neutronenbombe in der Öffentlichkeit eingetreten bin, wo wir uns doch zuvor sorgfältig bis ins Detail abgestimmt haben. Als die heftigen Proteste kamen, distanzierte er sich einfach. Dies führte dazu, dass ich erklärte, Herr Genscher, so geht das nicht mehr. Entweder wir ziehen das künftig gemeinsam durch, dann müssen wir Risiko-Sharing machen."
"Das ist eine Situation, in der es nicht darum geht, dass er als Außenminister eine öffentliche Erklärung abgibt, hiermit identifiziere ich mich, aber es darf auch nicht das Gegenteil der Fall sein, wo doch jeder weiß, was gespielt wird. Auch mit dem Kabinettsposten als Staats-minister im Auswärtigen Amt war das ja so eine Sache. Den hatte er mir schon zur Bundestagswahl 1980 zugesagt."
DREI JAHRE AUF EIN MINISTERAMT GEWARTET
Drei Jahre hat Möllemann auf eine Berufung in ein Staatsamt gewartet. "Ganze 36 Monate", sagt er, "das ist eine verdammt lange Zeit, das haut rein" - dieses Aus-harren, diese Ungeduld, diese Unsicherheit, dieses Ausgeliefertsein. "Mensch, da merkte ich auf einmal, wie ich zusehends dünnhäutiger, sensibler wurde, Mensch, Möllemann, verdeutlichte ich mir, reiß dich zusammen, das darfst du auf keinen Fall zeigen, das zieht erst recht nicht."
Aber was er auch anpackte, wo immer er Luft holend herumdüste, der alles entschei- dende Genscher-Satz galoppierte nah und dennoch uneinholbar vor ihm her: "Möllemann, wir müssen jetzt was tun. Bei nächster Gelegenheit kommen Sie in die Regierung rein, das verspreche ich Ihnen."
"Ja, ja, da habe ich mich riesig gefreut. Der Möllemann wird was", sagt Möllemann, und er ist ja auch was geworden.
In Kuhlmanns Kneipe, wenn die Uhr die Zwölf über-rundet, zieht er gern Bilanz. Das geht so lange, bis Axel Hoffmann, der Referent, den Euro-Piep auf den Tisch legt - diesen schmalen, einem Funkgerät ähnelnden Apparat den Hoffmann dann mahnend aus der Jackett-Tasche holt, um anzudeuten, Möllemann möge zum Schluss kommen.
MIT EURO-PIEP AUF ACHSE
Ansonsten funktioniert der Euro-Piep als das I-Tüpfel-chen eines ausgeklügelten Informationssystems. Ob auf ihren wahlkämpfenden Tourneen durch die Provinz, in den Flugzeugen oder nachts in den Hotels, der Euro-Piep sorgt für die Gewissheit, dass ihnen nichts Wesent-liches entgehen kann.
Meist kehrt er dann enttäuscht zurück, weil die aufge-regte Erwartung sich so gar nicht der Bonner Banalität fügen mag. Da erklärte eben nur ein "FDP-Zausel aus Baden-Württemberg, es geht doch nicht an, dass uns jeder Furz, den Herr Möllemann lässt, als besonders wohlriechend verkauft wird, bloß weil er ein Vertrauter unseres Parteivorsitzenden Genscher ist". Da hat er seiner Sekretärin lediglich geantwortet: "Frau Perlewitz, beruhigen Sie sich. Das hat keine Eile. Dem gebe ich nächste Woche eins zwischen die Augen."
AUFSTEIGER-SEHNSÜCHTE
AUS DER CDU AUSGETRETEN
Folglich hat ihn sein marktlückengeprüftes Bewusstsein zur Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) gebracht, intuitiv den Trend kommender Jahre im Bauch, dazu noch ein Novum für ihn und natürlich für seine FDP. In der VIP-Lounge des Beiruter Flughafens empfingen ihn PLO-Revolver-Männer wie einen Staatsgast.
EINMAL MIT DEM BRUDER REDEN
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POSTSCRIPTUM. - 23 Jahre später - am 5. Juni 2003 - stürzte sich Jürgen W. Möllemann auf dem Übungsgelände Marl-Leomühle mit seinem Fallschirm in den Tod. Weniger als eine halbe Stunden zuvor hatte der Deutsche Bundestag zwecks Strafverfolgung Mölle-manns Immunität aufgehoben. Daraufhin durchsuchten Polizei und Staatsanwaltschaft Möllemann-Geschäftsräume wie auch seinen privaten Bungalow. Der am 9. Juli 2003 vorlegte Abschlussbericht der Staatsanwalt über die Todesursache Möllemanns, schloss ein Fremd-verschulden aus. Im Dezember 2oo4 wurde ein Insolvenzverfahren über seinen Nachlass eröffnet. - Die Akte Jürgen Wilhelm Möllemann ist damit geschlossen.
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