Donnerstag, 7. April 1977

Uruguay: Das KZ, das Freiheit heißt










































Wie im größten Konzentrationslager Süd- amerikas Menschen kaputtgemacht werden

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stern,
Hamburg
vom 7. April 1977 /01. März 2010
von Peter Koch, Perry Kretz
und Reimar Oltmanns
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Der Ausdruck Dorf wäre geschmeichelt. "Libertad", vierzig Kilometer von Uruguays Hauptstadt Montevideo entfernt, ist eine Ansammlung ärmlicher Krämerläden, schmieriger Tankstellen, verrotteter Reifenhandlungen und etlicher Kneipen. Die Straße 1, von Montevideo in die Hafenstadt Colonia del Sacramento, zerschneidet den Flecken. In seiner Trostlosigkeit gleicht "Libertad" Tausenden ähnlicher Ansiedlungen auf dem südame-rikanischen Kontinent.
MILITÄRS - DIE NEUEN HERREN
Dennoch, "Libertad" - zu deutsch Freiheit - ist einmalig. Diese Exklusivität verdankt es einem auf Stelzen stehenden, fünf Stockwerke hohen, lang gestreckten Bau aus rotem Backstein. Er überragt das Kaff wie eine mittelalterliche Trutzburg. Der Koloss, in der Mitte unterteilt von einem Treppentrakt, ist das Hauptgebäude des größten Konzentrationslagers in Südamerika. In seinen 500 Zellen und in sieben davor gelagerten Baracken sind zur Zeit 1.342 politische Gefangene zusammengepfercht. Sie sitzen hier seit 1974. Die Militärs, die neuen Herren im Land, hatten damals das einstige Resozialisierungszentrum für Kriminelle zu einem riesigen KZ für ihre gefangenen politischen Widersacher ausgebaut. Im günstigsten Fall wissen die Gefangenen nicht genau, wie lange sie noch sitzen werden. Sie wurden eingesperrt wegen Subversion - was immer das heißen mochte, oft nur ein zuviel gesprochenes Wort.
STRAFEN DEHNBAR WIE KAUGUMMI
Ihre vom Militärgericht zudiktierten Strafen sind dehnbar wie Kaugummi: sechs bis 18 Jahre. Im günstigsten Fall wissen die Gefangenen exakt Bescheid: 30 Jahren Einzelhaft, daran anschließend weitere fünfzehn Jahre Sicherungsverwahrung. Diese Höchststrafe bekamen die militanten Vertreter der einstigen Tupamaro-Rebellen. Sie sind eingesperrt wegen Entführung, Bankraub, Mord. Doch die Gewalttäter sind die Ausnahme - die große Mehrheit der Gefangenen hat nicht mehr verbrochen als eine andere Meinung zu haben. Das Durchschnittsalter der Häftlinge liegt heute bei dreißig Jahren. Die Namensliste ist weitgehend identisch mit dem Immatrikulationsverzeichnis der Universität von Montevideo zu Beginn der siebziger Jahren.
SCHON NAZIS LIEBTEN ZYNISMUS
Auch das Lager heißt "Libertad". Schon die Nazis liebten den Zynismus. "Arbeit macht frei", schrieben sie über den Eingang von Auschwitz. Es ist nicht das einzige, das uns an diesem Nachmittag an Auschwitz erinnern wird. Unser Wagen, ein klappriger Opel, den uns das uruguayische Außenministerium samt Fahrer und Dolmetscherin stellte, hat den Ortsausgang von "Libertad" erreicht und biegt langsam links in eine schmale Nebenstraße ein. Nach ein paar hundert Metern ein Feldweg, der Fahrer geht mit dem Tempo runter, die ersten beiden Wachtposten mit geschulterten Maschinenpistolen. Kurzer Blick, dann geben sie uns freie Fahrt - wir sind offiziell angemeldet. Schnurgerade geht's weiter. Wachtürme bauen ihre Silhouetten auf. Stachdrahtverhaue und Gitterzäune zerschneiden die Dorfrandidylle aus Wiesen mit grasenden Kühen. Baracken buckeln sich. Wir erreichen den Haupteingang des Lagers. Kein Haupteingang eigentlich, eher eine Eingangsanlage: eine mehrfach gestaffelte Schleuse, wie sie an besonders gesicherten Grenzübergängen zu finden ist.
FOLTERHAUS SÜDAMERIKAS
Vor der Menschenschleuse empfängt uns der Sicher-heitschef des Lagers - gedrungene Gestalt in Khaki-Uniform, eine Tellermütze mit Offizierskordel auf poma-disiertem Haar, abweisende Augen unter buschigen Brauen und so sehr auf Sicherheit bedacht, dass er sogar seinen Namen geheim hält. Als erste Journalisten hat uns die Regierung erlaubt, das Camp "Libertad" zu besuchen. Die Machthaber in Uruguay wollen den immer lauter werdenden Anklagen entgegentreten, ihr Land habe ich zum Folterhaus Südamerikas entwickelt. Schon schlägt Uruguays schlechter Ruf direkt auf die Kasse durch: Die Amerikaner strichen die bisher gewährte Militärhilfe von drei Millionen Dollar. Das Land, an Fläche um ein Drittel kleiner als die Bundesrepublik, ist dünn besiedelt, es hat höchstens noch zwei Millionen Einwohner, weniger als Westberlin. Der gesamte Staatshaushalt liegt bei 400 Millionen, die Auslandsverschuldung beträgt aber schon jetzt 1,2 Millionen Dollar.
AUGENZEUGEN
Da muss Vorsorge getroffen werden, dass das Beispiel der amerikanischen Regierung im eigenen Land nicht Schule macht und künftig auch noch Anleihen und Kredite aus den USA ausbleiben. Staatspräsident Aparîcio Mendez (*1904+1988, Präsident Uruguays von 1976-1981, siehe Bild links oben.) und Innenminister General Hugo Linares Brum haben uns - nach einem Gespräch im Präsidentenpalast - dazu ausersehen, "Augenzeugen der tatsächlichen Verhältnisse" zu werden: uns vom physischen Wohlergehen der politischen Gefangenen zu überzeugen und die Unterlagen über deren medizinische Versorgung einzusehen.
GEFÄHRLICHSTER FEIND - EIGENE VOLK
Der Lagerleitung ist unser Besuch nicht geheuer, daran ändert auch die Erlaubnis aus Montevideo nichts. Einzeln werden wir zur Durchsuchung in einen Nebenraum gebeten. Ein Soldat tastet uns sorgfältig ab. Unseren beiden Begleitern traut man noch weniger. Der Fahrer muss seine Hose ausziehen. Graciella, der Dolmetscherin, werden Kosmetika, Schuhabsätze, Bonbontüte und Ohrringe nach Strengstoff untersucht. Die Frau, immerhin Nichte des gegenwärtig amtierenden Vizepräsidenten und auf der Herfahrt unermüdliche Propagandistin des jetzigen Regimes, ist voller Einsicht: "Wir sind Uruguayer und deshalb besonders verdächtig." Wie in allen Diktaturen ist der gefährlichste Feind das eigene Volk.
NATIONALHELD ARTIGAS
Lagerkommandant Jorge Olsina, ein Mittfünfziger, erwartet uns zum "Einweisungsvortrag" in seinem Büro. An der Wand hängt ein Bild des uruguayischen Natio-nalhelden Artigas, der 1814 die Uruguayer von der spanischen Herrschaft befreite. Auf dem Schreibtisch steht ein aus Karabinerpartonen gefertigter Pfeifen-halter. Gleich zu Beginn stellt der Oberst klar: "Hier gibt es keine Gefangenen." Es handelt sich vielmehr um "Insassen".
PSYCHIATER UND PSYCHOLOGEN
Insassen in "Libertad" wird man nicht ohne weiteres. Der Oberst erzählt uns, dass eine gründliche Unter-suchung durch zwei Militärärzte am Beginn der Auf-nahmeprozedur stehe, ein gründliches Bad an ihrem Ende. "Für die medizinische Versorgung wird kein Aufwand gescheut." Ein inhaftierter Arzt, ein Militär-arzt, ein Psychiater und ein Psychologe seien zur stän-digen Betreuung eingesetzt. Sie haben viel zu tun. Osina greift ein Aktenbündel, das auf seinem Schreibtisch liegt, und liest vor: "Am 17. Januar 1977, 300 Fälle von Depressionen, 288 Fälle von Angstzuständen und Psychosen. In zwei Fällen drehten die Leute völlig durch."
500 STÜCK VALIUM PRO TAG
Während er aus einem Lederbeutel Tabakkrümel fingert und auf Zigarettenpapier verteilt, gibt er uns noch weiteren Einblick in den Zustands des Camps. Tranquillizer seien die am häufigsten verwendeten Medika-mente im Lager, sagt Oslina, und er ist auf diesen Tatbestand so stolz wie ein statusbewusster Whiskytrinker, der Chivas Regal als Hausmarke angibt: "Nehmen wir einen x-beliebigen Tag, zum Beispiel den 24. Februar. Da geben wir 482 Valium aus. Am 28. Februar waren es sogar noch mehr, genau 500 Stück." Der Oberst hat eine Zigarette fertig gedreht und inhaliert genießerisch den ersten Zug. Die Perversion seiner Fürsorge ist ihm nicht bewusst.
AUSBRUCHSICHER - FESTUNG
Der Einführungsvortrag ist beendet, wir dürfen ins Camp. Doch der Sicherheitschef, der uns am Lager-eingang in Empfang genommen hatte und seither nicht mehr von unserer Seite gewichen ist, sorgt sich um das Geheimnis seiner ausbruchsicheren Festung. Er will kein einziges Foto erlauben. Nach kurzer Beratung gestattet der Lagerkommandant immerhin ein Bild. Es soll belegen, dass uns wirklich die Erlaubnis gegeben wurde, das Lager von innen zu besichtigen. Vom Bürokomplex der Lagerverwaltung sind es 300 Meter bis zum Haupt-gebäude. Die Wachtürme schieben sich in den Vordergrund. Wir können Einzeleinheiten erkennen: Vier Mann stehen auf der Plattform, mit Feldstechern beobachten sie Gelände und Gefängnisfront, auf jedem Turm zwei Maschinengewehre.
BEKLEMMUNG KRIECHT WIE NEBEL HOCH
Wir erreichen das Hauptgebäude. Gitter werden fern-gesteuert entriegelt und springen wieder ins Schloss, kaum dass wir sie passiert haben. Schlüssel klappern. Beklemmung kriecht wie Nebel hoch. Die Besichtigungstour läuft wie die Szenenfolge in einem Gruselkabinett ab.
Szene eins: Der Kommandant ist höflich, wir als seine Gäste haben Vortritt an der Gittertür. Sie gibt einen Gang frei, etwa zwei Meter breit, der wir die Kapitäns-brücke eines Schiffs hinausragt in eine tiefer liegende Halle, die Lagerküche. Auch dieser Gang ist durch Maschendraht abgegrenzt. Zum ersten Mal sehen wir die Lagerinsassen. Ihr Haar ist kurz geschoren. Ihre Gesichter sind wächsern. Sie tragen graue Arbeitsanzüge, manche auch Turnhosen mit T-Shirt. Alle haben sie auf Brusthöhe rechts eine Nummer, darunter einen Farbklecks und einen Buchstaben: A und B. Auf dem Rücken wieder eine Nummer. Die Männer, richtiger: die Nummern stehen stramm. Manche, die ein Käppi tragen, reißen es vom Kopf. Mit Eintritt in das Lager haben sie die Identität ihres Namens verloren. Ihre Per-sönlichkeit verloren sie in den Monaten danach. Es herrscht Sprechverbot.
AUF JEDER BANK ZWEI WACHSOLDATEN
In dem Gang, von dem wir auf die Küche sehen, stehen vier Bänke. Jede Bank teilen sich zwei Wachsoldaten, den Lauf ihrer Karabiner durch den Maschendraht auf die Männer gerichtet, Finger am Abzug. Neben sich Thermosflasche, Zigarettenschachtel und die kürbis-artige Mateteeflasche mit dem Saugrohr. Ein Offizier gibt ein kurzes Kommando, die Gefangenen nehmen die Arbeit wieder auf. Nummer 1794 schieb Brot in den Ofen. Nummer 517 und Nummer 491 schälen Karotten und werfen sie in einen steinernen Spültrog. Nummer 306 rückt seine dunkelrandige Brille zurecht. Nummer 130 kehrt mit einem langstieligen Besen den Boden, Nummer 898 formt Teig.
PANZERGLAS, MASCHENDRAHT
Szene zwei: Im Fahrstuhl fahren wir in den fünften, den obersten Stock. Der Kommandant erklärt die Farb-klekse und Buchstaben. Sie markieren die Unter-bringung der Häftlinge. Schwarz ist erster Stock, Rot zweiter, Blau, Grün, Gelb die folgenden. A ist dann die linke Flügelseite, B die rechte. Von oben blicken wir wie in einen riesigen Schacht. In der Mitte jedes Stock-werkes stehen Wärterhäuser, Panzerglas ermöglicht freien Rundblick. Aus dem Wärterhaus werden - teils mit Hebeln, teils mit Rädern - die Gitter geöffnet und geschlossen, die das Treppenhaus sichern. Galerieartige Gänge führen zu den Zellen. Je fünfzig auf jeder Flur-hälfte. Auf den Galerien stehen Wachsoldaten.
SELBSTMÖRDER
Von Galerie zu Galerie ist Maschendraht aufgespannt, einem riesigen Trampolin gleich. Ein Offizier er-klärt: "Damit es keine Selbstmörder gibt." Es hat sie doch gegeben - ein Gefangener erhängte sich mit einem Strick aus seinem Bettlaken, andere sammelten 30 bis 40 Pillen, mit denen sie dann Selbstmord begingen. Manche schnitten sich mit Rasierklingen die Pulsadern auf, einer verbrannte sich mit seiner Matratze.
AUGEN AUSREISSEN
Szene drei: Wir dürfen mit Gefangenen sprechen. Um den Verdacht auszuschalten, uns würden vorher instruierte Leute präsentiert, sollen wir eine Zelle wählen. Wir gehen auf die Galerie hinaus, vorbei an zwei offenstehenden Zellen. Die eine ist leer. Das sei das Behandlungszimmer. Ein Stuhl, ein Tisch, ein Schemel und ein Sinnspruch an der Wand: "te arrancaré los ojos y me los pondrés / me arrancaré los ojos y te los pondrés / asi yo te mirareré con tus ojos y te me mirarás con los míos." (Ich werde mir die Augen aus-reißen und sie Dir einsetzen / So werde ich Dich mit Deinen Augen sehen, und Du wirst mich mit meinen Augen sehen.")
"ALL YOU NEED IS LOVE"
Die andere offene Zelle ist das Musikzentrum. Eine kleine Verstärkeranlage, ein Tisch mit Neonlampe. Nummer 135 legt eine Platte auf. Die Sechste von Beethoven, Pastorale. Im Flur scheppern vier Laut-sprecher los. Ihre erbärmliche Qualität, dazu die Bahnhofshallen-Akustik der Gefängnisflure verzerren Wilhelm Furtwängler und die Wiener Philoharmoniker zu Schießbudenlärm. Jeden Morgen und jeden Abend ist eine halbe Stunde Musik, auch zensierte Nachrichten werden verlesen, Nummer 135, eingesperrt auf unbe-kannte Zeit wegen Konspiration (Graciella sagt uns später, dass er einmal in Montevideo ein bekannter Discjockey war), hat ein bunt gemischtes Sortiment: West Side Story, Tschaikowsky, Beatles ("All You Need Is Love"). Am liebsten spiele er die Sechste, sagt er. Vor seiner Zellentür bleiben wir stehen. Sie wird aufge-schlossen. Es ist eine Zweierzelle, etwa acht Quadrat-meter. Rechts zwei Feldbetten übereinander, links eine Tafel mit mathematischen Formeln, daneben an der Wand zwei Gitarren. Auf einem Bord zwei Brillen. Am Zellenende in Augenhöhe ein vergittertes Fenster. Nr. 827 und Nr. 1026 sitzen auf dem oberen Feldbett und spielen so etwas wie "Schiffeversenken". Bei unserem Eintritt springen sie auf den Boden runter und stehen stramm.
GUT GENÄHRT - SEELISCH GEBROCHEN
Wir fragen sie nach Alter und Beruf. Der eine studierte Elektronik, der andere Mathematik. Sie sitzen seit drei Jahren, wie lange sie noch vor sich haben, wissen sie nicht. Subversion lautete die Anklage. Sie sind beide 28 Jahre alt, nicht verheiratet. Die Formeln auf der Tafel seien auch ein Spiel, sie hätten es sich selbst ausgedacht.
Der Kommandant macht uns darauf aufmerksam, wie gut die beiden genährt seien. Es stimmt. Schon im Büro hat uns der Kommandant den nach genauen Ernähr-ungswerten aufgestellten Speiseplan einsehen lassen. Für den 9. März las er sich so: "Reissuppe, 70 Gramm Knochen; Rostbraten, 220 Gramm; Reisbällchen, 45 Gramm."
ENDPRODUKTE DES KZ-ALLTAGS
Die Augen der beiden ehemaligen Studenten sind glanzlos, gebrochen. Unsere Frage beantworten sie wie mechanisch. Es sind wohlgenährte Hülsen, Endprodukte des KZ- Alltags. Wecken ist morgens um sechs Uhr, die Gefangenen bekommen Kaffee. Bis zum späten Nachmittag dürfen sie sich weder hinlegen noch am Fenster stehen. Sie dürfen nur in der Zelle auf und ab gehen oder auf einer Bank sitzen. Zwischen den Ge-fangenen verschiedener Zellen gibt es keinerlei Kontakt. Keiner weiß den Namen des anderen, er hört nur seine Nummer. Auf den Korridoren, etwa beim Gang zur Gemeinschaftsdusche, dürfen sie nicht miteinander sprechen.
REDEVERBOT
Auch bei der Arbeit herrscht Redeverbot. Es gibt wenig ablenkende Arbeit. Nur für den Lagerbedarf werden die Häftlinge eingesetzt, zum Beispiel auf dem Feld oder in der Küche. Nach dem Mittagessen, um zwölf Uhr, ist für eine Dreiviertelstunde Hofgang. Die Gefangenen müs-sen, wie bei jedem Gang außerhalb der Zelle, die Hände auf dem Rücken tragen. Der Oberkörper ist dann vornübergebeugt. Manch-mal während die Häftlinge Hofgang haben, üben die Soldaten Ausbruchsalarm. Auf ein Kommando hin müssen sich die Häftlinge auf den Boden werfen, Hände über den Kopf gefaltet - die Militärs feuern dann über ihren Köpfen Salven ab. Um neun Uhr gibt es Abendessen, um zehn Uhr Schlafens-zeit. In vielen Nächten haben die Soldaten Schießtrai-ning. Am nächsten Tag steigt der Valium-Konsum.
MORD AUF MORD
Szene vier: Man werde uns einen Mörder zeigen, sagt der Sicherheitschef. Der sitze im zweiten Stock, der Etage der "Gefährlichen". Wir fahren runter. Hier haben die Zellen ein Extra. In der Oberlicht über der Zellentür ist eine Lampe eingebaut, die ständig - auch nachts - das Innere der Zelle anstrahlt. Eine der Türen wird entriegelt, der Sicherheitschef postiert sich im Türrahmen. Nr. 704 nimmt Haltung an. Zu 30 Jahren Haft ist der Mann mit dem ernsten Gesicht verurteilt. Daran anschließend 15 Jahre Sicherungsverwahrung. Fünf Jahre davon hat er bisher abgesessen. Der Mann ist 33 Jahre alt, verheiratet. Wir fragen ihn, wie er sich bei dieser Zukunft fühlt. "Als ein Mann", sagt er, "als ein menschliches Wesen ...". Er unterbricht den Satz, sagt nur noch: "Nun physisch geht es mir gut."
GEHEIME LYNCHJUSTIZ
Wir wollen wissen, ob es stimmt, dass er - wie uns gesagt wurde - einen Kultusminister umgebracht habe. "Es stimmt", sagt der Mann, "ich habe einen Menschen getötet. Er war kein Kultusminister. Er war der Chef einer Hochschule. Und er war der Anführer einer Todesschwadron." Todesschwadronen, das sind Killer-Kommandos, deren Fußvolk sich aus dienstfreien Polizisten und Soldaten rekrutiert und die gegen geringes Honorar geheime Lynchjustiz üben. In Brasilien wurde das zuerst praktiziert, dort begannen vor Jahren die Feierabend-Mörder mit Jagd auf Kapitalverbrecher. später auch auf politische Gegner. Argentinien und Uruguay kopierten das brasilianische Modell (wie übrigens auch die Folter). Der Sicherheits-chef bricht das Gespräch ab, schubst uns aus der Zelle. Nr. 704 sagt noch: "Es war kein geheimes Verbrechen, es war eine politische Tat." Hinter uns redet der Sicher-heitschef mit gepresster Stimme erregt auf den Wach-offizier ein. Wir gehen die Treppe hinunter, erreichen durch mehrere Schleusen das Freie. Die Sonne ist untergegangen.
AUS LAUTSPRECHERN: TANGO-MUSIK
Von unserem Standort aus, der nur eine Lagerhälfte überblicken lässt, zählen wir neun Wachtürme, die sich gegen den lilablauen Himmel abzeichnen. Eine Essens-karawane zieht an uns vorüber. Vorweg zwei Mann, die einen Suppenkessel tragen. Dann ein einzelner mit einer hohen, zerbeulten Blechdose in beiden Händen, in ihr ist Vitaminsaft. Dann ein schwerer Karrer mit Essens-trögen, zwei Mann stemmen sich in die Deichsel, vier schieben mit tief gebeugtem Oberkörper von hinten. Dann noch ein Karren, auf ihm stehen sechs Fässer mit Milch. Neben den Männern Soldaten mit Maschinen-gewehren und Knüppeln. Vorn bei den sieben Baracken stehen Wachposten mit Schäferhunden. Die Türen der Baracken sind geöffnet, an ihrer rechten Innenwand ist etwas erhöht ein vergitterter Käfig erkennbar, eine Eisenleiter mit vier Stufen führt hinauf. So ähnlich sahen einmal in manchen Tanzschuppen bei uns die Podeste der Go-Go-Girls aus. Hier steht in dem Käfig ein Soldat, die Maschinenpistole auf die 40 Baracken-bewohner gerichtet. Wer in der Baracke lebt, sagt der Sicherheitschef, werde bald entlassen. Bald, fragen wir, wann? Na ja, vielleicht in zwei, drei Jahren. Krächzend sucht ein einzelner Vogel in der verlöschenden Däm-merung sein Nest. Grillen zirpen. Aus den Laut-sprechern plärrt Tangomusik. Die Räder der schweren Karren quietschen, zermalen den Sandboden. Die Kannen scheppern, Requiem auf die einstige Schweiz Südamerikas. - Uruguay.
EINST MUSTER-DEMORATIE
Bis Ende der sechziger Jahre war Uruguay die Muster-demokratie Südamerikas gewesen. Seine Bürger hatten die größten persönlichen Freiheitsrechte, die perfekteste Sozialversorgung (schon seit 1915 galten Acht-Stunden-Tag und 48-Stunden-Woche), ein unpolitisches Militär. Die Exportgüter des Landes - Fleisch, Wolle, Häute - be-scherten Uruguay in beiden Weltkriegen und während des Koreakrieges ständig wachsenden Reichtum.
GROSSGRUNDBESITZER
Allerdings: Die herrschende Schicht Großgrundbesitzer kümmerte sich nicht darum, Industrie ins Land zu holen, um die wirtschaftliche Basis Uruguays zu ver-breitern. Sie verpulverte lieber das Geld - etwa für den Bau einer Prachtavenue aus rosa Basalt in Montevideo, die locker den Gegenwert von vier Fabriken kostete - oder, was noch schlimmer war, sie deponierte ihr Kapi-tal im Ausland.
TUPAMAROS - STADTGUERILLA
Der Zusammenbruch der Agrarpreise Ende der fünf-ziger Jahre des vergangenen Jahrhundert und ständig steigende Preise für Importprodukte stürzten das Land in die Krise. Eine politische Linke bildete sich. Mit einem nationalistisch-sozialistischen Konzept wollte sie das Land retten: Vergesellschaftung von Boden und Fabriken, Zurückdämmung des Einflusses interna-tionaler, insbesondere amerikanischer Konzerne. Zur linken Szene gehörten seit Mitte der sechziger Jahre auch die Tupamaros - Movimiento de Liberación Nacional - (Stadtguerilla) - allerdings nur eine Minder-heit. Gegründet hatte sie der Jura-Student Raúl Sendic (1925-1989), der sich als Landarbeiter im Norden Uruguays verdingte und dort einen Hungermarsch der Zuckerrohrarbeiter nach Montevideo organisierte. Er wurde von 1972 bis 1985 - Rückkehr zur Demokratie - in Libertad interniert.
HAUCH VON ROBIN HOOD
In den ersten Jahren hatten die Tupamaros die Unter-stützung der Bevölkerung. Ein Hauch von Robin Hood umgab sie. Sie überfielen Banken und verteilten das Geld an die Armen, fuhren mit Lastwagen voll Brot durch die Elendsquartiere. Sie kidnappten den Chef der Telefongesellschaft, der im Fernsehen die wirtschaft-liche Not der Massen geleugnet und erklärt hatte, er komme mit 20 Dollar aus - zehn gingen für Miete ab, fünf für Verpflegung, fünf für Kleidung. Sie steckten ihn in eines ihrer "Volksgefängnisse", filmten ihn beim Reinigen seiner Zelle. Dann besetzten sie während der Vorstellung ein Kino in Montevideo und spulten ihren Film ab. Als Ton lief mit: "Wir zahlen ihm 20 Dollar. Davon behalten wir zehn für Miete, fünf für Ver-pflegung, fünf für Kleidung."
ESKALATION VON GEWALT
Die Aktionen der Tupamaros und die Reaktionen der Regierung setzten eine verhängnisvolle Eskalation von Gewalt in Gang. Die Tupamaros verspielten ihren Kredit, als sie immer militanter wurden. Wahllos ermordeten sie Polizisten, die als Wachen vor Amts-gebäuden standen. Die Regierung rief im Jahre 1971 die Armee zu Hilfe. Innerhalb von drei Monaten konnten die Militärs die ganze Tupamaros-Bewegung ausheben. Einer der Tupa-Gründer, Hector Amodio Perez, war mit sämtlichen Organisationsunterlagen übergelaufen. Die bürgerliche Regierung wurde die Geister nicht mehr los, die sie gerufen hatte. Die Armee blieb. Im Februar 1973 putschte das Militär gegen den gewählten Präsidenten und erzwang die Aufnahme mehrerer Offiziere in die Regierung. Der Präsident, Juan Maria Bordaberry (1972-1976), durfte der besseren Auslandswirkung wegen im Amt bleiben. Die Militärs hatten Blut geleckt. Jetzt richteten sich ihre Aktionen gegen alle, die sich der Alleinherrschaft der Generale nicht unterwarfen. Die Offiziere erstickten jedes politische Leben. Nur eines schafften sie nicht: besser zu regieren. Inflation und Arbeitslosigkeit erreichten jedes Jahr im vergangenen siebziger Jahrzehnt neue Rekordhöhen.
BEIM PRÄSIDENTEN DES LANDES
Vor der Fahrt nach Libertad besuchten wir Aparîco Mendez, seit September 1976 bis 1981 von den Militärs als neuer Präsident eingesetzt. Mendez ist ein Mann von 72 Jahren. Er hat uns nicht viel zu sagen, weil er wenig zu sagen hat. Als er vor einigen Monaten in einem Interview mit der regierungsamtlichen Zeitung "la manana" etliche ausländische Staaten beschuldigten, Steigbügelhalter des Kommunismus zu sein, leugneten die ums Auslandsecho besorgten Militärs schlicht, dass dieses Interview stattgefunden habe. Die Zeitung musste ein Dementi drucken, das Tonband mit dem Gespräch half nichts. Immerhin, Mendez, einst Professor für Verwaltungsrecht, bewundert im Gespräch mit uns die Bundesrepublik: "Die deutsche Notstandsgesetzgebung ist in unseren Augen die fortschrittlichste der Welt. Wir haben einige Elemente daraus übernommen." Und: "Mir scheint, dass Deutschland das einzige Land der Welt ist, das heute gegen den Terrorismus und der Subversion das exakteste Konzept hat."
VERBITTERT, VERKANNT
Verbittert ist Präsident Mendez darüber, dass der amerikanische Präsident Jimmy Carter (1977-1981) die südamerikanischen Länder be-schuldigt, ständig die Menschenrechte zu verletzen. Mendez hält Carter für das Opfer einer "billigen Propaganda". Heftig setzt er sich zur Wehr: "Die Anschuldigung, wir würden die Menschenrechte verletzten, wird von denen vorge-bracht, die sie selbst verletzen." Und "Wer uns be-schuldigt, dient der Subversion und dem Terror."
Mendez ist enttäuscht, dass die westlichen Demokratien nicht im Gegenteil bereit sind, von Uruguay zu ler-nen. "Wir hatten die Hoffnung", sagt er, "dass unsere Erfahrungen den anderen Völkern dienlich sein würden." In den Ordnungsvor-stellungen des uru-guayischen Präsidenten heiligt der Zweck die Mittel. Sein Denken, das Denken der herrschenden Clique enthüllt sich in dem Satz: "Freie Wahlen würden Süd-amerika dem Kommunismus ausliefern." Zum Abschied erklärt uns Mendez die Blumen und Bäume im Park seines Amtssitzes. Er sagt: "Wenn Sie so wollen, bin ich auch ein politischer Gefangener." - Sollte das ein Scherz sein?
BESUCH - ZWEI MAL IM MONAT
Das war mittags. Jetzt ist es zwanzig nach sieben, seit mehr als zwei Stunden sind wir im Lager Libertad. Das Licht flammt auf, riesige Halogenlampen zerren die Dunkelheit vom Gefängniskoloss. Der Kommandant hat noch ein Anliegen. Er möchte uns den Raum zeigen, wo die Gefangenen Besuch empfangen dürfen, zwei Mal im Monat, 45 Minuten. "Sie können sich diese Zeit einteilen wie sie wollen", sagt er, "etwa eine Minute für die Schwieger-mutter und den Rest für die Frau." Der Kommandant lächelt. Vor uns der Besucherraum, unterteilt in fünf längliche Kabinen. Sie wirken wie abgeschnittene Zugabteil-Gänge älterer Bauart. Auf der einen Seite der Kabine sitzen die Gefangenen, auf der anderen die Besucher. Direkt miteinander reden aber können Gefangene und Besucher nicht, eine Glasscheibe trennt sie. Sie können nur über Telefone miteinander sprechen. Jedes Wort wird mitgeschnitten. Eine Wandschrift gleich neben einer Alarmglocke mahnt: "Sprechen Sie langsam, ohne zu schreien. Sonst gefährden Sie Ihren Besuch und den der anderen." Beim Auf-Wiedersehen-Sagen darf eine kleine Klappe in der Scheibe geöffnet werden - Gefangener und Besucher dürfen für Sekundenbruchteile einen Kuß austauschen.
PRIESTER IN LIBERTAD NICHT ERLAUBT
Nein, erklärt der Kommandant, Geistliche dürfen nicht nach Libertad. Zu Weihnachten allerdings könnten Ge-fangene und Angehörige ohne Trennscheibe für eine halbe Stunde zusammensitzend. Und wer von den Gefangenen Kinder habe, dürfe mit ihnen spielen. Auch ohne Trennscheibe. Der Kommandant hat uns vor die Tür begleitet, er zeigt nach links: Wippschaukeln, Rutschbahn und Sandkasten sind in einem Gittergeviert erkennbar. Die Zeit, die ein Gefangener mit seinen Kindern spiele, sagt der Kommandant, gehe allerdings von der Zeit ab, die er für das Gespräch mit seinen anderen Angehörigen habe. 45 Minuten, zwei Mal im Monat.
ADIEU, ADIOS
Wir sagen auf Wiedersehen und werden wieder ausge-schleust. Gitter rucken, Schlösser rasseln, Türen schnappen. Jeder von uns Dreien hat automatisch mitgezählt. Acht Sperranlagen müsste ein Gefangener überwinden wollte er fliehen. Nimmt man seine Zellentür dazu, sind es neun. Früher waren noch auf dem Dach des Hauptgebäudes MG-Nester eingerichtet. Und die Gefangenen mussten auf der linken Seite in Herzhöhe einen weißen Stofffetzen tragen, vorn und auf dem Rücken. Beides ist inzwischen abgeschafft. Aber noch immer ist der Luftraum über Libertad im Umkreis von zehn Meilen Sperrgebiet. Ein verirrtes Sportflug-zeug wurde erst vierzehn Tage vor unserem Besuch durch MG-Feuer zur Landung gezwungen. Die Zahl der Soldaten wollte der Kommandant nicht nennen. "Genug, um die Sicherheit zu gewährleisten."
Es ist inzwischen tiefe Nacht. Graciella, unsere Dol-metscherin, ist merkwürdig still geworden. "Die Gefangenen hatten so traurige Augen", sagt sie. Wir fahren an den letzten Posten vorbei. Die Läufe ihrer Maschinenpistolen zeigen auf uns.
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POSTSCRIPTUM. - Im Jahre 1985 ist Uruguay nach zwölf Jahren Militärdiktatur zur Demokratie zurück-gekehrt. In diesem Zeitraum "verschwanden" 200 uru-guayische Staatsbürger spurlos. Darunter befanden sich auch Kinder, die zusammen mit ihren Eltern ver-schleppt oder von entführten Frauen in geheimen Haftzentren geboren wurden. Zehntausende Menschen sind unter der Militär- diktatur gefoltert und miss-handelt worden; nahezu jede dritte Familie des Landes hat ein Folteropfer zu beklagen. Zudem war einer von fünfzig Einwohnern mindestens zeitweise inhaftiert. Gemessen an der Einwohnerzahl (3,3 Milli-onen) galt Uruguay als der Staat mit den meisten politischen Gefangenen. Nur - auch Jahrzehnte nach der Horror-Herrschaft - eine systematische ge-richtliche, intellektuelle, aufklärerische Aufarbeitung jener Menschenrechtsver-brechen im Wechselspiel zwischen Ursache und Wirkung - die hat nicht stattgefunden.
STRAFFREIHEIT FÜR FOLTERER
Von einigen kurzzeitigen Inhaftierungen abgesehen, wurde kein verantwortlicher Politiker oder Militär für Mord, Folterer, Verschleppung in jenen Schreckens-jahren vor Gericht zur Verantwortung gezogen. Grund-lage für die Straffreiheit war ein Gesetz aus dem Jahre 1986 " über die Hinfälligkeit des Strafanspruchs des Staates" nicht zur Verantwortung gezogen. Die sterblichen Überreste von insgesamt 25 Verschwun-denen, die seit 1973 sterben mussten, sollen bereits schon im Jahre 1984 ausgegraben und daraufhin verbrannt worden sein. Die Asche sei in der Nähe eines Stadtrandviertels von Montevideo in den Rio de la Plata geschüttet worden. - Paradebeispiel, Spurenvernichtung, Vergangenheitsbewältigung in Uruguay.
ZERSTÖRUNG IN LIBERTAD
In Libertad, im Departement San José, 51 Kilometer von Montevideo entfernt, wurde gleichsam eine unschein-bare Kontinuität gewahrt. Aus dem einstigen KZ für politische Gefangene wurde ein Sicherheitstrakt für Schwerstverbrecher. Allein im Jahr 2002 erhöhte sich die Anzahl der Todesfälle innerhalb von fünf Monaten auf 14 Häftlinge. Nummer 13 wurde erhängt am Gefängnis-Fenster gefunden, Nummer vierzehn lag erstochen auf seiner Pritsche. Weitere vier Inhaftierte sind nach einer Revolte umgekommen. Sie protestierten gegen Überfüllung, gegen fortwährende Misshand-lungen. Zerstörung in Libertad. Behörden schalteten daraufhin den Strom ab, stellten Wasser- und Nahrungsmittelversorgung der Gefangenen ein. Nach Berichten von amnesty international wurden in Libertad vier weitere Tote gesichtet. Dem zuständigen Innenminister Guillermo Stirling (1998-2004) zufolge hätten sie Selbstmord begangen oder seien umge-kommen, als die Insassen "alte Rechnungen unterein-ander beglichen". Von den Medien befragt, verwechselte der Minister ein Gefängnis mit einem anderen. "Aber letztendlich", so befand er als Rechtfertigung sozusagen, "was soll's, ob alte oder auch moderne Sicherheitsgebäude tun nichts zur Sache, weil sich überall die Wärter nur noch in die Zelle trauen, wenn die Gefangenen gerade ihre Runden auf dem Hof drehen."
ZEITENWENDE
Der Widerstandskämpfer und linke Ex-Guerilleo José Mujica (*1935) hat am 1. März 2010 in Uruguays Hauptstadt Montevideo das Amt des Staatspräsidenten übernommen. Mujica engagierte sich in den sechziger und siebziger Jahren in der Guerilla-Gruppe Tupamaros gegen das damaligen Militärregime. Er war maßgeblich
an Überfällen, Entführungen und Bankrauben beteiligt. Dafür saß José Mujica insgesamt 15 Jahre, darunter im KZ-Libertad ein, davon fast 13 Jahre in Einzelhaft. Als neue Präsident des kleinen Landes rief er alle Parteien auf, nunmehr eine neue historische Epoche fur Uruguay einzuleiten.