Dienstag, 14. April 2020

Gemütliche Bänke zur Besinnung am Ehrenmal in Hude


                                     
                              von Reimar Oltmanns mit Fotos von Helga Möller-Tallay

Hude/Nordfriesland. - An diesem Oster-Sonntag kennt das großflächige Ehrenmal für            die Kriegstoten zu Hude in Nordfriesland drei Gestalten, die sich von Gedenkstein zu            Gedenkstein andächtig fortbewegen. Bürgermeister Ulrich Kinner,66, zelebriert seinen Oster-Spazierung frei nach Goethe, den er sogleich ins "Nordfriesische" zu übersetzen versteht: "Vom Eise befreit sind Unkraut und Gräber, Sauberkeit ist unser Gesang. Der grausige Winter zog sich in die Felder zurück. Das hat für uns einen ganz anderen Klang."

Mit seinem Kollegen, dem Ortsvorsteher aus Süderhöft, Tewes Vogelsang,45, und ihrem Gemeinde-Arbeiter, dem gelernten Landschaftsgärtner Axel von Fehrn erneuerten sie die dicht bewachsene Treppe, ausgetretene Sandwege, schrubbten Namenssteine, pflanzten Stiefmütterchen, schmirgelten und strichen alte Bänke zu neuem Glanz, ließen Äste aus Jahrzehnte alten Bäumen sägen. Arbeitseinsatz mit Bürgermeistern in ihrer Freizeit. Ehrenamtlich. Ganz nach dem Motto: Acht Stunden sind kein Tag. "Hier bin ich Mensch, hier darf ich sein."
An diesem Morgen wird die Zeit irgendwie zeitlos, auch der Augenblick, an dem das Zeitende meist unverhofft in die Gegenwart springt. Stille, Ruhe - welch ein Luxus, kein Geschrei, keine schnelllebigen Bewegungen, keine hastig verschluckten Halbsätze. Vielleicht ist es ein Quäntchen Selbstvergessenheit an den Innschriften der einst ohne Sinn und Verstand für Deutschland gefallenen Väter und Söhne aus diesen kleinen Dörfern. - Wehmut.
Die verspürt Axel von Fehrn  jedenfalls, wenn er vor dem Gedenkstein seines in den letzten Kriegstagen in Ostpreußen von der Roten Armee erschossenen Onkels Ernst Hansen steht. - Schweigen.In einem leicht verlaufenden Bogen stehen 347 Gedenksteine mit den Namen der Soldaten aus zwei Weltkriegen. Sie ließen ihr Leben in Russland, Rumänien, Frankreich, Italien, Flandern, Ostpreußen, Norwegen. "Vergiss, mein Volk, die teuren Toten nicht und schmücke auch unsere Urne mit dem Eichenkranz", dichtete einst der unverbesserliche Lützower Theodor Körner (*1791+1813).
Für Süderhöfts Bürgermeister Tewes Vogelsang gehören Soldaten-Gedenkstätten zur deutschen Identität. Nachdenklich hinterfragt er sich allerdings, wo in absurden Kriegen die Ehre  beginnt und die Ehre aufhört? Vogelsang: "Gedenkstätten sollten ein  Ort der Besinnung, der Trauer und der Reflektion,auch der Erholung sein." Ulrich Kinner ergänzt: "Wir erleben die längste Friedenszeit in der neudeutschen Geschichte. Ehrengräber mahnen uns, das nicht zu vergessen!"


Sonntag, 23. Februar 2020

Neo-Nazis, Terror, Morde

                                                                                                           
Wir lieben Deutschland und lassen es uns nicht durch den rechtsradikalen Mob zerschlagen